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E-Mails als Klimakiller?

Wer weniger höflich ist, der schont die Umwelt

«Denkt nach, bevor ihr danke sagt» – mit diesem provokanten Slogan hat der britische Energieversorger Ovo Energy für Aufsehen gesorgt. Würde jeder erwachsene Brite täglich 1 Dankes-E-Mail oder Empfangsbestätigung weniger verschicken, so könnte man jährlich mehr als 16’000 Tonnen CO2 einsparen. Bitter für alle, die eigentlich nur höflich sein wollen. Die Menge entspricht etwa dem Ausstoss von 80’000 Flügen von London nach Madrid. Die eigens beauftragte Studie und weitere Versuche in Deutschland in der Vergangenheit haben gezeigt, dass enorme Mengen an Energie & CO2 für den Versand und die Speicherung von E-Mails aufgewendet werden.

Das papierlose Büro ist gar nicht so ökologisch

Paperless Office spart zwar Millionen von Tonnen Papier und damit Holz und schlussendlich unsere Bäume, der Energieverbrauch von E-Mails und Co wird aber bei der Digitalisierung oft zu wenig berücksichtigt. Fakt ist, dass da wo E-Mails gespeichert werden Energie verbraucht wird. Beim Versender, jedem Empfänger und in sämtlichen Rechenzentren, die für den Versand benötigt werden – werden Anhänge verschickt, dann steigt der Verbrauch exorbitant. Der Datenverkehr steigt jährlich um etwa 25%. Schnellere Glasfaser- und 5G Verbindungen, immer grössere Bilder und hochauflösende Videos, Streamingdienste etc. sind nur ein Teil davon. Rund 90% der Energie im Lebenszyklus eines Smartphones sind bereits verbraucht, bevor der Besitzer dieses das erste Mal in den Händen hält. Bei immer leistungsstärkeren PCs ist das nicht wesentlich tiefer, schon gar nicht, wenn diese alle paar Jahre ausgetauscht werden. Natürlich darf man die Technik nicht verteufeln. Ganz im Gegenteil, aber wir müssen uns dessen bewusst sein.

Was sind die Alternativen

E-Mails sind praktisch und verglichen mit Briefen nicht nur viel schneller, sondern natürlich auch energieeffizienter und kostensparender. Aber sind zwingend 5 Teamkollegen und 2 Vorgesetzte in der Kopie notwendig? Muss der gesamte E-Mail Verlauf der letzten Tage oder Wochen unbedingt immer neu verschickt werden? Braucht man den Newsletter einer Online-Bestellung von 2016 unbedingt, oder könnte man einfach mal auf «Abmelden» klicken?

Wenn man Anhänge teilt, dann gibt es eine Unmenge an hilfreichen Tools & Plattformen wie Dropbox, WeTransfer, OneDrive oder Google Drive. Damit wird der Anhang nur zentral in der Cloud gespeichert und bei Bedarf heruntergeladen und muss nicht auf zig PCs oder Servern gespeichert werden. Auch das löschen von E-Mail Archiven, dem Posteingang von vor 6 Jahren oder in die gesendeten E-Mails vor langer Zeit spart Energie – und natürlich der Papierkorb. Dein PC wird es Dir mit mehr Leistung für die wesentlichen Arbeiten danken, die Umwelt mit der Einsparung von gigantischen Energiemengen.

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